Heute mal ein Gruß aus dem Süden der Republik – ein bayrischer Zwetschgendatschi. Ich habe mich einfach mal von der Oktoberfeststimmung mitreißen lassen und was Neues ausprobiert. Mein Zwetschgendatschi ist nämlich rund und aus Mürbeteig. Außerdem habe ich die Zwetschgen mal nicht gelegt, sondern oben kreuzförmig angeschnitten und einfach nebeneinander gestellt.
Ich war schon immer ein Fan von Jahrmarkt, so sagt man im Norden. Karussell fahren, der Duft gebrannter Mandeln, knackige Bratwurst und süße Crepes, wahlweise mit Nutella oder Apfelmus mit Zimt und Zucker. Im Studium war es dann der Bremer Freimarkt, in Hannover schließlich das Schützenfest — nur auf die Wiesn hab ich es leider noch nicht geschafft. Also warum nicht das Oktoberfest nach Hannover holen? So geschehen zur Einweihungsfeier unserer neuen Wohnung. Leberkäs, Nürnberger Würstl, Sauerkraut, Brezn, Obazda, Radi und natürlich Oktoberfest-Bier. Etwas Süßes durfte natürlich auch nicht fehlen: Zwetschgendatschi, saftiger Schokoladenkuchen, Anjas Split-Kuchen und eine Candy-Bar mit gebrannten Mandeln, Zuckerstangen und Co.
Da der Zwetschedatschi so lecker war, hab ich ihn für die lieben Kollegen auf der Arbeit glatt noch einmal gebacken ;-) Diesmal aber mit Schuhbecks Arabischen Zucker als Topping — hmm… wie die Küche beim Kuchen backen duftet, herrlich.
Zutaten:
- 250 g Mehl
- 60 g Puderzucker
- 125 g weiche Butter
- 2 Eigelb (M)
- 1 Msp. fein abgeriebene Bio-Zitronenschale
- 1 Schuss Back-Rum oder Rum-Aroma aus dem Röhrchen, 1 Prise Salz
- 1/2 Vanilleschote oder Vanilleschote gemahlen (z.B. aus der Mühle von Dr. Oetker)
- 1 kg Zwetschgen
- 3-4 Löffelbiskuits oder Amarettini (ca. 35 g)
- 1 EL Zucker und 1 Msp. gemahlener Zimt oder 1 EL Schuhbecks Arabischer Zucker
Zubereitung des Zwetschgendatschi:
1. Ich habe den Teig mit der Hand verarbeitet, wer mag, kann aber sicher auch seine Küchenmaschine nehmen. Für den Teig das Mehl und den Puderzucker auf die Arbeitsfläche sieben, in die Mitte eine Mulde drücken. Dann die Eigelbe, den Rum, die abgeriebene Zitronenschale, die Prise Salz und die Butter in Flocken mit in die Mulde geben. Für die Vanille nehmt ihr entweder eine Vanilleschote, schlitzt sie längs auf und kratzt das Mark heraus oder ihr nehmt ganz einfach, so wie ich, echte Vanille aus der Mühle (z.B. von Dr. Oertker). Die Vanille nun ebenfalls hinzugeben. Jetzt alles zügig von außen nach innen verkneten. Schließlich bildet sich ein homogener Teig, den ihr mit den Händen flach drückt und zu einer Kugel formt, in Klarsichtfolie wickelt und für etwa zwei Stunden kalt stellt.
2. Die Springform (26er) mit Butter einfetten. Für den Belag wascht ihr die Zwetschgen und trocknet sie ab. Zunächst die Zwetschgen auf einer Seite längs einschneiden und den Stein vorsichtig herauslösen, dann an einem der Enden einen kurzen Querschnitt setzen, sodass ein Kreuz entsteht. Die Löffelbiskuits oder Amarettini zerbröselt ihr ganz fein. Ich nehme dafür einen Gefrierbeutel, verschließe ihn und klopfe mit einem Fleischhammer die Kekse zu Bröseln. Dann entweder Zucker mit dem Zimt mischen oder Schuhbecks Arabischen Zucker (gibt es in größeren Supermärkten wie Edeka oder aber online zu bestellen) parat stellen.
3. Dann den Backofen auf 180° vorheizen. Die Teigrolle bemehlen und dann den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Falls er klebt, etwas mit Mehl bestäuben. Ich finde den Teig generell etwas bröselig (aber total lecker!), deshalb kan man ihn auch schon gleich auf dem Boden der Backform dünn ausrollen. Den überstehenden Teig an den Rand der Form drücken. Das geht auch mit Bröseln, wer das Patent lieber mag. Ich glaube Anja drückt ihren Mürbeteig immer in Streuseln in die Form ;-)
4. Nun die Keksbrösel gleichmäßig auf dem Teigboden verteilen. Ich habe hier schon eine Prise vom Arabischen Zucker untergemischt. Schließlich die Zwetschgen dicht an dicht mit den spitzen Ecken nach oben auf den Teig setzen. Darauf kommt als Topping die Zimt und Zucker-Mischung oder der Arabische Zucker. Jetzt ab in den Ofen mit dem Zwetschgendatschi: Umluft 160°, mittlere Schiene, ca. 50 Min. backen. Den Kuchen nach dem Backen noch lauwarm aus der Form lösen.
Mein Tipp: Am besten sofort mit frisch geschlagener Sahne (mit etwas Vanillezucker) servieren oder vor dem Verzehr noch einmal leicht erwärmen — sauguad!